Grundlagen + Vermischtes

Gerald Hüther: Etwas mehr Hirn, bitte: Eine Einladung zur Wiederentdeckung der Freude am eigenen Denken und der Lust am gemeinsamen Gestalten, Vandenhoeck & Ruprecht. 1. Auflage, Gebundene Ausgabe, 187 Seiten. EUR 20,00
Anmerkung: Engagiert und mit viel Herz und Hirn erläutert Hüther, wie die Gehirnentwicklung in vieler Hinsicht der von Gemeinschaften gleicht. Durch das Verstehen der Gehirnentwicklung ergeben sich für ihn viele Hinweise darauf, wie eine soziale Gemeinschaft – zum Beispiel auch Unternehmen – gestaltet werden könnten. Er plädiert für mehr Kooperation, für angstfreies Lernen, für Ausprobieren und neue Erfahrungen. Das hat viel mit Führung von Unternehmen zu tun und kann wichtige Anregungen geben, alte Vorurteile aufzugeben und neue Formen der Zusammenarbeit aufzubauen.
Gerhard Roth: Bildung braucht Persönlichkeit: Wie Lernen gelingt, Klett-Cotta. 4. Auflage, Gebundene Ausgabe, 355 Seiten. EUR 19,95
Anmerkung: Ein äußerst spannendes Buch, das mit vielen Vorurteilen über das Lernen aufräumt. Der Autor beschriebt detailliert, welche Prozesse sich im Gehirn beim Lernen abspielen und welche Konsequenzen das für den Lernprozess haben könnte. Angst und Stress sind beim Lernen in jedem Fall kontraproduktiv. Und die Persönlichkeit des “Lehrers” oder “Dozenten” spielt eine viel größere Rolle, als Verfechter von E-Learning-Methoden uns weismachen wollen. Dass G. Roth dabei nüchtern, undogmatisch und selbstkritisch vorgeht, finde ich sehr angenehm.
Heinrich Rombach: Der Ursprung. Philosophie der Konkreativität von Mensch und Natur, Rombach Druck- und Verlagshaus. Sondereinband, 208 Seiten. EUR 28,70
Anmerkung: Der Philosoph H. Rombach, der in Würzburg lehrte, gehört zu den originellsten Denkern, die ich kenne. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er radikal nach den Grundstrukturen des Denkens fragt, konsequent eigene Ideen daraus entwickelt und das alles in einer Sprache, die bildhaft und verständlich ist. Eine Empfehlung für alle, die eigenständiges Denken lieben.
Heinrich Rombach: Substanz, System, Struktur: Die Hauptepochen der europäischen Geistesgeschichte Band 1, Verlag Karl Alber. 1. Auflage, Taschenbuch, 544 Seiten. EUR 39,00
Anmerkung: Im Trainingsgeschäft spielt der sogenannte “systemische” Ansatz für viele eine zentrale Rolle. Das Problem aber ist, dass die dafür zugrundeliegende Systemtheorie z.B. eines N. Luhmann sich selbst und die Philosophiegeschichte weder wirklich versteht noch die passenden Schlüsse daraus ziehen kann. Die Folge ist eine ziemlich harsche Dogmatik. Doch warum ist das so? Wer das fundamentale Werk von H. Rombach (Band 1 und 2) liest, braucht dafür zwar ein wenig Zeit, sieht aber danach deutlich klarer.
Heinrich Rombach: Substanz, System, Struktur: Die Hauptepochen der europäischen Geistesgeschichte Bd. 2, Verlag Karl Alber. 1. Auflage, Taschenbuch, 528 Seiten. EUR 39,00
Anmerkung: Der zweite Band mit einem abschließenden Ausblick. In dem Buch “Strukturontologie” hat H. Rombach dann seine eigenen Ergebnisse zusammengefasst.
Heinrich Rombach: Strukturontologie: Eine Phänomenologie der Freiheit, Alber, K. 2. Auflage, Gebundene Ausgabe, 384 Seiten. EUR 22,00
Anmerkung: Das zentrale Buch von H. Rombach. Es fasst bildhaft, anschaulich und höchst eigenständig seine eigenen Forschungen zusammen. Dabei macht er verschiedene Exkurse in benachbarte Denkgebiete. Im Gegensatz zu anderen philosophischen Büchern ist dieses gut lesbar (wenn man sich etwas anstrengt), ziemlich überraschend und manchmal einfach nur ungemein witzig, weil es Rombach versteht, hinter Alltagsfragen überraschende Entdeckungen zu machen.